Manchmal braucht es eben ein bisschen länger.
Vor 2 Jahren habe ich eine Nähmaschine bekommen, weil ich dachte, dass das ja nicht so schwer sein kann nähen zu lernen. Und Kinderkleidung lässt sich bestimmt einfach verschönern oder auch gleich ganz selber nähen. Als Taschenliebhaberin war ich auch von den Möglichkeiten angetan, dass ich mir Taschen nähen könnte, wie ich sie gerade bräuchte. Leider hatte ich dann irgendwie nie Zeit oder Lust oder irgendwas anderes kam dazwischen. Außer 2 Strampelsäcken für den Mittagsschlaf der Kinder und ein paar Vorhängen blieb die Maschine in der Ecke stehen.
Im Urlaub fand ich dann einen kleinen sehr süßen Stoffladen und kaufte dort ein paar Reststücke. Dann kam der Stoffmarkt in Wiesbaden und da dachte ich, so ein paar kleine Taschen oder sowas kann doch nicht so schwer sein. Ich holte auf dem Stoffmarkt also wieder Reststücke und diesmal auch Garn und Reißverschlüsse. Erst bekam ich noch ein paar Tipps und Ratschläge von meiner Mama und dann surfte ich durchs Netz und fand jede Menge Ideen.
Beebie wünschte sich auch schon so lange eine Puppe, aber eine Weichpuppe, wie die Waldorfpuppen. So eine Puppe war gar nicht so einfach zu finden, vor allem keine schöne. Ich kaufte mir also ein Buch in dem ein Schnittmuster für eine Puppe drin war und besorgte mir alle nötigen Sachen. Und los ging es. Ich lernte nähen, indem ich meiner Tochter ein große Puppe nähte und dank des Internets und Youtube lernte ich auch einen Kopf, ähnlich einer Waldorfpuppe, zu machen. Der Kopf der Puppe aus dem Buch war leider nicht so schön. Zum Glück klappte alles und nach ein paar Tagen hatte meine Tochter eine Puppe, die ihre alte Babykleidung auftragen kann.
Jetzt hatte mich das Nähfieber gepackt und ich traute mich an kleinere Täschchen, erst mit Schnalle, später auch mit Reißverschluss. Ich konnte gar nicht mehr aufhören. Ich nähte mir noch einen Taschenorganizer und natürlich auch eine Tasche, eine Wendetasche. Für den Taschenorganizer machte ich mir das Schnittmuster selbst und auch das klappte ganz gut. Zwischendrin noch ein paar Hasen für Ostern und danach noch ein paar Stiftetaschen. Ich konnte meiner Tochter sogar noch einen Wunsch erfüllen und sie bekam eine Stiftetasche in rot mit weißen Sternen. Dann sah ich auf Instagram einen Leseknochen und versuchte mich daran. Es klappte und er kam richtig gut an und blieb deshalb auch nicht lange alleine. Demnächst werde ich mich mal an einem Geldbeutel und einer größeren Tasche versuchen und danach auch mal an Kinderkleidung.
Ich bin mittlerweile sehr froh, dass ich mich einfach hingesetzt und angefangen habe zu nähen. Eigentlich wollte ich erst einen Kurs besuchen, aber entweder die Kurse waren immer schon voll oder ich hatte an dem Termin keine Zeit oder, oder, oder. Jetzt weiß ich, es braucht keinen Kurs, sondern nur ein wenig Mut, etwas Zeit und das Internet. Einfach inspirieren lassen und dank der vielen liebevoll ausgearbeiteten Tutorials und Videos kann man vieles sich selber beibringen. Ganz nach dem Motto meiner Tochter: Wenn ich das will, dann kann ich das auch.
Ich wünsche Euch ganz viel Spaß beim nähen, aber Vorsicht, es besteht Suchtgefahr.
Tutorials die ich bisher nachgenäht habe:
flache Stiftetasche mit Reißverschluss
Hasen für Ostern
Wendetasche
Stiftetasche mit Reißverschluss
Leseknochen
Vielleicht habt ihr ja Lust mir zu erzählen, wie ihr zum nähen gekommen seid? Was Euer erstes selbstgenähtes Stück war? Und was noch auf Eurer Wunschliste steht?
Nimm mich mit zu Pinterest: