Frida von 2kindchaos.com hat letztes Jahr zu einer sehr schönen Blogparade aufgerufen „So hab ich mich als Mama / Papa verändert“. Beim lesen des Titels dachte ich erst noch, ich? mich verändert?, bestimmt nicht, aber beim weiterlesen fühlte ich mich ertappt. Es ging mir in so vielen Punkten wie Frida, obwohl wir uns gar nicht kennen. Und ich habe mich ganz ähnlich verändert, ein heulender MacGyver der mittlerweile weiß, wie schnell die Zeit vergeht.
Ein bisschen wie MacGyver nur mit riesengroßer Handtasche
Tief in mir drin gab es wohl schon immer den Hang dazu, aber wirklich freigelegt haben ihn meine Kinder: den Hang zu riesengroßen, manchmal auch recht schweren Handtaschen. In meinen riesengroßen Handtaschen befindet sich alles, um mehrere Tage zu überleben. Alles fein säuberlich verteilt auf viele kleine Täschchen habe ich eigentlich immer Pflaster, Wasser, Feuchttücher, ein Taschenmesser, Sicherheitsnadeln, Büroklammern, oft sogar Nähzeug und teilweise sogar Schrauben und Muttern mit. Ein paar kleine Autos und ein Notizbuch mit ein paar Buntstiften dürfen natürlich nicht fehlen. Man weiß ja nie, was einem mit zwei Kindern unterwegs so alles passiert, was man mal wieder reparieren oder retten muss oder ob man ein wenig Wartezeit zu überbrücken hat. Im Herbst gehören auch immer Sammeltüten dazu. Wer schon mal so ca. 2kg Kastanien lose in der Tasche hatte, wundert sich im Frühling auch nicht mehr über kleine braune runzelige Dinge in den Untiefen der Tasche.

Und das waren jetzt nur die Sachen, die ich vor allem wegen der Kinder mitnehme. Ein Unterwegs-Ladegerät und ein Notizbuch für mich gehören noch dazu, denn Ideen müssen sofort auf geschrieben werden und ohne geladenes Handy klappt nicht mal Bus fahren (ich kaufe die Busfahrkarten in einer App und brauche deshalb nie Kleingeld oder einen Fahrkartenautomaten).
„Hattu Kopp wie Sieb, muttu aufschreiben“
Ohne mein Notizbuch und mein Handy gehe ich nicht aus dem Haus, da ich mir alles aufschreiben muss, wenn ich es nicht vergessen möchte. Ich weiß nicht genau ob das Reste der berühmten Schwangerschafts- und Stilldemenz sind oder einfach nur damit zusammen hängt, dass man mit zwei (kleinen) Kindern kaum einen Gedanken zu ende denken kann. Zumindest bei mir gilt, was ich mir nicht gleich irgendwo aufschreibe, geht meist vergessen. Von wichtigen allen Aushängen im Kindergarten mache ich im Vorbeigehen ein Foto, damit ich es mir später in Ruhe durchlesen kann und alle wichtigen Informationen immer zur Hand habe.
Nah am Wasser gebaut
Während der Schwangerschaft fing es an, etwas Herzergreifendes im TV und schon kullerten die Tränen. Bei etwas traurigem sowieso und auch wegen völlig unerklärlichen Dingen, immer brauchte ich ein Taschentuch. Damals konnte man das noch auf die Hormone schieben, aber mittlerweile? Selbst wenn ich einen Film schon mitsprechen kann, ich brauche einfach immer ein Taschentuch und da geht es ja um erfundene Geschichten. Schlimmer wird es nur bei Berichten in der Zeitung, den Nachrichten oder irgendwo im Internet bei dem es um Kinder geht, oder um Hochzeiten, oder um Liebeserklärungen, oder um Tierbabys oder einfach irgendwas. Ich könnte ständig heulen, zum Glück nicht nur bei traurigen Sachen, sondern oft genug auch vor lachen. Das wiederum irritierte meine Kinder anfangs sehr, denn Tränen bedeuten ja eigentlich, dass jemand traurig ist. Dabei sind Freudentränen definitiv die schönsten Tränen und das einem vor Lachen die Tränen kullern, sollte viel öfter passieren.
Die Zeit bleibt einfach nicht stehen
„Wenn man Kinder hat, vergeht die Zeit wie im Flug.“ Wer hat das noch nicht gehört? Und seit ich Mama bin, kann ich dazu nur sagen: stimmt. Einerseits fühlt sich mancher Tag wie ein ganzes Jahr an, vor allem bei Regen und kranken Kindern, andererseits fragt man sich ständig, wo die Zeit schon wieder hin ist. Vor allem an Tagen, an denen man sich mit allen Maschinen (Waschmaschine, Trockner und Spülmaschine lernt man ganz neu zu schätzen) in der Wohnung beschäftigt hat und am Ende des Tages zwar gefühlt hundertmal aufgeräumt hat, aber der Boden im Wohnzimmer trotzdem nicht zu sehen ist oder auf der To Do Liste nur das Datum vom aktuellen Tag durchgestrichen ist, damit ich das morgige Datum darüber schreiben kann. Mir hat das alles dabei geholfen effektiver zu werden und auch die Zeit anders zu nutzen, meistens zumindest. Bei vielen Terminen und Plänen hinterfragt man eher, ob das wirklich so wichtig ist, ob die Familie oder man selbst das wirklich machen muss/möchte. Vieles wird kombiniert, eine morgendliche kleine Laufrunde endet dann eben beim Supermarkt und wird zu einer Art Mama-Triathlon. Hinter dem Laufrad her zum Kindergarten walken (zum warm werden), kleine Runde laufen (Sport tut schließlich gut) und zum Schluss Powerwalken mit Gewichten (der Einkauf muss irgendwie nach Hause). Am Ende eines Tages erwischt man sich manchmal immer öfter dabei sich zu fragen, wo die Zeit denn schon wieder hin ist. Gerade wurde man noch im Bauch getreten, bestand der Tag nur aus wickeln, füttern, als Schlafunterlage selber ein wenig ausruhen und waschen und jetzt? Okay, waschen ist geblieben, aber der Rest?

Dafür habe ich jetzt viel mehr Zeit meine kreative Seite auszuleben. Mit den Kindern etwas zu basteln, zu malen, zu kneten, für die Kinder etwas häkeln, stricken oder basteln oder einfach nur reparieren, viel mehr mit den Händen herstellen und in glückliche Kinderaugen schauen. Dank der vielen kreativen Blogs da draußen gehen mir die Ideen auch nie aus und dadurch ist auch dieser Blog entstanden. Die ganzen kreativen Ideen wieder als Anregung zur Verfügung zu stellen, vielleicht andere auf tolle Ideen bringen, anzustupsen um selber etwas herzustellen, sich kreativ auszuleben.
Mama zu werden hat mich tatsächlich verändert und wie ist das bei Euch? Hat es Euch verändert? Seid ihr kreativer/organisierter geworden oder auch so nah am Wasser gebaut? Ich würde mich freuen, wenn ihr es mir in den Kommentaren schreibt. Wer noch mehr solcher Geschichten lesen möchte, schaut einfach bei der Blogparade von Frida 2kindchaos.com vorbei.
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