Eigentlich wollte ich euch diese Woche von #28daysofblogging nur Beiträge zum Thema Fotografie zeigen, eigentlich. Denn dann kam das Leben dazwischen und ich musste mir die Frage stellen: Was wäre wenn…
#aufstehenfuerunserekinder – Was wäre wenn…
… ich mir die Welt wirklich so machen könnte, wie sie mir gefällt.
Dann müsste ich meinem Kindergartenkind nicht erklären, dass er zwar gerne als Fee verkleidet gehen kann, sehr gerne sogar, dass ich ihm aber nicht garantieren kann, dass nicht ein paar der anderen Kinder über ihn lachen werden. Weil sie vielleicht zu sehr schon im Erwachsenen-Weltbild leben und da kleine Jungs nicht mit rosa Tütü, Zauberstab und rosa Glitzer-Flügeln rumlaufen, weil Jungs eben kein Rosa tragen und erst recht nicht Feen sind.
[bctt tweet=“Fastnachts-Vision: Jungs als Feen und Mädchen als Feuerwehrfrau #aufstehenfuerunserekinder“ username=“diephotographin“]
Dann müsste ich meinen Kindern nicht erklären,
… dass Lügen immer falsch sind, auch wenn sie vom „mächtigsten“ Mann der Welt ausgesprochen werden. (Aktuell der Vorfall in Schweden – eine Zusammenfassung in der Süddeutschen, Reaktionen #lastnightinsweden auf Twitter)
… dass ich überhaupt nicht verstehe, wie man Menschen hassen kann, die man nicht kennt und ihnen Hilfe verweigert, obwohl sie in echter Not sind.
… dass es für einige Kinder Realität ist, sich vom Christkind, Weihnachtsmann oder Osterhasen etwas zum Essen und zum Anziehen zu wünschen, weil es einfach fehlt und viel wichtiger als Spielsachen ist.
… dass jeder lieben kann, wen er eben liebt und das Familien nicht immer aus Mama, Papa und zwei Kindern bestehen.
… dass eine Frau genauso Arzt, Astronaut oder Fliesenleger werden kann, wie ein Mann Erzieherin, Krankenschwester oder Grundschullehrerin werden kann. (Liste von Frauenanteilen in der Berufswelt bei Wikipedia)
… warum Frauen in Deutschland nach wie vor für die gleiche Arbeit und Leistung weniger Geld bekommen als Männer. (Daten vom Statistischen Bundesamt zum Gender Pay Gap, Equal Pay Day dieses Jahr am 18.3.2017, passend dazu noch eine aktuelle OECD Studie: Deutschland hängt am traditionellen Familienmodell)
Ellebogen-Mentalität über Hilfsbereitschaft?
Alles eher große Themen und Fragen, aber ich finde es zur Zeit echt schwierig, Kinder groß zu ziehen und ihnen Werte zu vermitteln, die so wichtig für ein Zusammenleben sind, aber oft nur noch mit Füssen getreten werden. Ob man sie nun christliche Werte nennt oder wie auch immer. So etwas wie Rücksicht auf andere nehmen, Hilfsbereitschaft zeigen, über den eigenen Tellerrand gucken, auch mal an die Gemeinschaft und nicht nur sich selber denken, sind heute wichtiger denn je, ist zumindest mein Gefühl. Wollen wir wirklich in einer Welt leben, in der sich jeder ausschließlich um sich selber kümmert und nur an sich und seine Vorteile denkt? Ellebogen-Mentalität über Hilfsbereitschaft gestellt wird? Sehr gespannt bin ich schon auf Sonjas neue Blogserie über Stärken, Mut und Zusammenhalt auf fein gedacht. Weil genau darum geht es, um Zusammenhalt und Mut, denen einen Stimme zu geben, die sonst nicht gehört werden. Ein schönes Beispiel dafür ist Maddie von dariadaria, die ihren Mode- und Lifestyleblog dazu nutzt Flüchtlingen zu helfen.
[bctt tweet=“Ellebogen-Mentalität über Hilfsbereitschaft? Muss das? #aufstehenfuerunserekinder“ username=“diephotographin“]
Was wäre wenn, ein kleiner Junge sich genauso problemlos als Fee oder Prinzessin verkleiden kann, wie ein Mädchen als Arzt oder Feuerwehrmann. Immerhin scheint die Verkleidung bei Mädchen nicht so anzuecken/aufzufallen, wobei Feen und Prinzessinen an Fasching bei den Mädchen meist überwiegen.
Wollen wir unseren Kindern wirklich so eine Welt hinterlassen?
Es gibt also noch Hoffnung! Vielleicht muss man nur oft genug den Mund aufmachen, laut sagen was absolut nicht geht! Wenn schon nicht für uns, weil wir uns daran gewöhnt haben, dann aber bitte für unsere Kinder. Wollen wir ihnen wirklich so eine Welt hinterlassen? Irgendwann sagen müssen, ich habs kommen sehen, eigentlich auch besser gewusst, aber nix gemacht?
Mich würden sehr eure Gedanken dazu interessieren, gerne in den Kommentaren oder im Netz mit dem Hashtag #aufstehenfuerunserekinder damit kein Gedanke verloren geht und ungehört bleibt.
Update 2.6.2017: Dieser Beitrag ist auch bei YoYos (frauschweizer.de) Blogparade „Mehr Aufmerksamkeit für einen Artikel“ dabei. Danke für die tolle Aktion!
Nimm mich mit zu Pinterest: