Jede Woche gibt es hier ein neues Lied, von mir ausgesucht und von meinem Schatz in einem Gastbeitrag beschrieben/besprochen. Daraus entstehen dann 52 Weeks of Music. Die gesamte Playlist gibt es schon auf Spotify (52 weeks of music). Alle Beiträge hier im Blog findet ihr unter 52weeksofmusic.
Woche 9: Hoku, Perfect day
Perfect day bei Spotify
On this perfect day
Nothing can go wrong
Liebe Hoku, das freut mich, dass an so einem Tag nichts schiefgehen kann. Dann kann ich offen mit Dir sein?
Du hast einen einwandfreien Uptempo-Happy-go-lucky-Song hingelegt. Mein Gott, als das Lied damals im Jahr 2000 zu Beginn des neuen Jahrtausends erschien, warst Du 19 – was sollte sich Dir schon in den Weg stellen?
On this perfect day
Nothing’s standing in my way
Ah, okay, nichts. Na klar, denn Dein Name bedeutet auf Hawaiianisch – auf dem malerischen Eiland O’ahu wurdest Du 1981 geboren – „Stern“ und was soll einen Stern schon runterbringen?
It’s the perfect day
Nothing’s gonna bring me down
O-kay, auch nichts. Läuft bei Dir! Dein Super-duper-gute-Laune-Smash-Hit wurde dann auch gleich der Titelsong von „Natürlich blond“, das ist der Film, der Reese Witherspoon den Durchbruch brachte und so erfolgreich war, dass sie danach gute Filme wie „Walk the line“ und „Wild“ machen konnte. Die Kurzfassung von „Natürlich blond“: Blonde Modetussi studiert zufällig erfolgreich Jura (der Originaltitel ist „Legale blond“, das ist ein Wortspiel) in Harvard und verkündet in der Abschlussrede, die sie halten darf, dass Frauen an sich selbst glauben müssen, um Erfolg im Leben und in der Liebe zu haben. So weit, so revolutionär für 2001 und für das „quirlige Spiel der Hauptdarstellerin“ (Lexikon des Internationalen Films) gab es drei MTV Movie Awards (MTV, wisst Ihr noch?).
Was bis hier geschah: Hoku, hübsche Hawaiianerin mit honigfarbenem Haar, landet im Teenager-Alter einen Billboard-Hit mit einem Song, der zum Titelsong für einen Hollywood-Streifen wurde. So weit, so gut. Es gibt nur ein Problem: Es gibt auf dieser Welt nur einen einzigen verdammten Song, der „Perfect Day“ heißen darf. Und das ist nicht der von Hoku.
Sondern selbstredend der von Lou Reed aus dem Jahr 1972. Warum? Wa-rum?
Just a perfect day
You made me forget myself
I thought I was
Someone else, someone good
Weil die Textinterpretationen oszillieren zwischen „Romantischem Tag mit dem/der Liebsten irgendwo am Strand/im Park/im Kino, dann zuhause“ und „Ich liebe Heroin“. Da ist doch für jeden was dabei.
Just a perfect day
Drink Sangria in the park
Harmonisch bewegt sich der Song von A-Moll nach A-Dur, das hebt die Stimmung wie ein Gläschen spanisches Rotweinmischgetränk mit Früchten. Zurückhaltendes Piano, für das Pathos Streicher im Hintergrund. Produziert hat das Ding damals David Bowie himself, Gott hab‘ ihn selig. Musikalisch geht da nicht viel drüber.
Und in welchem Film wurde es verwendet? Trainspotting 1996, bäm, thematisch einwandfrei mit dem Heroinbezug.
Oh, it’s such a perfect day
I’m glad I spent it with you
Das Lied ist so cool, das man damit sogar eine Kampagne für gebührenfinanzierten Rundfunk mit einer Wagenladung von Ausnahmekünstlern (Bowie, Elton John, Suzanne Vega, Skye, Brett Anderson von Suede, Emmylou Harris und viele andere. Okay, und Bono. Und Lou Reed natürlich.) fahren kann. Kein Scherz, die BBC hat das gemacht, hier ist der Bildbeweis.
Just a perfect day
Problems all left alone
Weekenders on our own
It’s such fun
Es gibt nur ein „Perfect day„. Schönes Wochenende!
Text von Perfect Day (von Hoku) zum Nachlesen
Text von Perfect Day (von Lou Reed) zum Nachlesen
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