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Jede Woche gibt es hier ein neues Lied, von mir ausgesucht und von meinem Schatz in einem Gastbeitrag beschrieben/besprochen. Daraus entstehen dann 52 Weeks of Music. Die gesamte Playlist gibt es schon auf Spotify (52 weeks of music). Alle Beiträge hier im Blog findet ihr unter 52weeksofmusic.

Woche 13: David Bowie feat. Kristen Wiig, Space Oddity – Mitty Mix

Space Oddity – Mitty Mix bei Spotify

Ground Control to Major Tom
Ground Control to Major Tom

Lieber David Bowie, Deine „Space Oddity“ ist – so wie Dein Gesamtwerk – ein Mythos. Was ist eigentlich dran an der Geschichte?

Oberflächlich ist der Inhalt von „Space Oddity“ schnell zusammengefasst: Bei einer Weltraummission geht irgendwas schief und der Astronaut Major Tom verschwindet trudelnd im All – weit über dem blauen Planeten Erde und ohne dass er irgendwas tun könnte.

For here am I sitting in a tin can
Far above the world

Planet Earth is blue
And there’s nothing I can do

Soweit „Space Oddity“ von 1969. Peter Schilling hat das für Dreijährige und Volltrunkene in seinem Song Major Tom – Coming home brav nacherzählt; im deutschen Original Major Tom – Völlig losgelöst lässt sich das „völlig schwerelos-hohohooooos“ auch im Vollrausch ganz klasse mitsingen.

Völlig losgelöst von der Erde
schwebt das Raumschiff völlig schwerelos

Die Geschichte geht aber weiter: Gerade als man dachte, Major Tom sei auf und davon („to boldly go where no man has gone before“), taucht er im Jahr 1980 eher unerwartet wieder auf und erklärt, er sei glücklich und hoffe, alle anderen seien das auch, woraufhin er umgehend zum Junkie erklärt wird. So steht es geschrieben im Text zu David Bowies Ashes to Ashes.

Ashes to ashes, funk to funky
We know Major Tom’s a junkie
Strung out in heaven’s high
Hitting an all-time low

Tragisches Ende eines Helden: Er meldet sich aus der Tiefe des Raumes zurück und wird politically correct mit einer „Keine Macht den Drogen“-Botschaft aufs Abstellgleis geschoben. Das ist doch eine Mogelpackung.

A propos Held: In dem sehr sehenswerten Film „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ singt die weibliche Hauptdarstellerin Kristen Wiig den Song kurzerhand neben und über den Vocals von David Bowie, das ist auch die Fassung, um die es hier geht. Wie haben die das urheberrechtlich hinbekommen? Das ist hier aber nicht der Punkt, hier geht es um die entscheidende Szene in dem Film: Just in dem Moment als sich Walter Mitty, dargestellt von Ben Stiller, die Frage aller Fragen („Mann oder Maus?“) stellt, tagträumt er Kristen alias Cheryl Mehloff zurecht, die ihm das Lied als ein Ständchen in einer entlegenen isländischen Karaoke-Bar [sic!] bringt, woraufhin er mit einem gewagten Satz auf einen startenden Hubschrauber, der von einem volltrunkenen Isländer in einen aufkommenden Sturm gesteuert wird, aufspringt. Heldenhaft.

Echte Helden aber nehmen ihre Fassung von „Space Oddity“ gleich im Weltraum auf, so wie Chris Hadfield seine Version von der ISS.

Was bleibt? Die kurze Geschichte von Major Tom und die erstaunliche Wandlung einer sehr lesenswerten Kurzgeschichte („The secret life of Walter Mitty“ oder „Walter Mittys Geheimleben“) in einen Hollywood-Spielfilm, der sehenswert ist, aber mit der liebenswert-bissigen Ausgangsstory nicht viel zu tun hat. Und die Erkenntnis, dass man etliche David Bowie-Songs immer wieder unbedingt hören muss – wie z.B. den Titel Life on Mars?, der aber nun wirklich gar nichts mit dem Weltraum zu tun hat.

Text von Space Oddity zum Nachlesen

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