Auf der Suche nach einem Thema für das Stift+Papier Treffen bin ich auf Instagram zufällig auf eine Aufgabe gestoßen, bei der man etwas mit der nicht dominanten Hand zeichnen sollte. Da ich Rechtshänder bin, ist meine nicht dominante Hand links und da kam mir direkt der Spruch in den Sinn „Das mach ich doch mit links“. Etwas ist also so einfach, dass ich es sogar mit meiner nicht dominanten und dadurch weniger geübten Hand hinbekomme.
Andererseits vermute ich, dass Linkshänder*innen das anders sehen könnten, denn als Linkshänder*innen benötigt man andere Scheren und Füller und das war früher alles andere als leicht zu bekommen. Nicht ohne Grund war es früher üblich die Rechtshändigkeit zu erzwingen, die betroffenen Menschen also umzuschulen. Das ist auch der Grund, warum es keine genauen Zahlen gibt, wie viele Menschen eine dominante linke Hand haben. Es schwankt zwischen 3% und 30% in Deutschland, Tendenz aber steigend, dank der nicht mehr üblichen Umschulung. In einer Seminarfacharbeit „Das mach ich doch mit links“ (Linkshänder-fakten.de) habe ich gelesen, dass es tatsächlich gar nicht so gut ist, wenn man die dominante Hand umschult, da ja unsere Gehrinhälften jeweils seitenverkehrt zuständig sind. Bei linker dominanter Hand ist also die rechte Gehirnhälfte viel besser vernetzt und da die Umschulung meistens mit Beginn der Schulzeit, also mit 6 Jahren anfing, waren die Vernetzungen im Gehirn schon sehr ausgeprägt. Nach der Umschulung waren dann für das Gehirn eigentlich beide Hände dominant und das führte oft zu Problemen für die Betroffenen. Aber die Einzelheiten könnt ihr gerne in der Seminarfacharbeit nachlesen.
Linkshänder*innen gelten auch als kreativer, was aber eben auch damit zusammenhängt, dass alles für rechtshändige Menschen ausgelegt ist und Menschen mit dominanter linker Hand von klein auf lernen, wie sie das für sich lösen können. Und dadurch ihre Kreativität von Anfang an viel mehr gefordert ist. Und auch bei der Kreativität ist es wie bei so vielem, was man regelmässig braucht und trainiert, es wird einfach besser. Hinzu kommt, dass die rechte Gehirnhälfte für künstlerische und intuitive Tätigkeiten zuständig und bei Linkshänder*innen die dominante Gehirnhälfte ist. Interessant fand ich auch, dass vor allem im Sport die Anzahl der Linkshänder*innen viel größer ist, da es Sportarten gibt, in denen Linkshänder*innen gezielt gesucht und gefördert werden. Das es jede Menge berühmte Linkshänder*innen in der Musik gibt, habe ich euch ja in Das mach ich doch mit links – Musik schon gezeigt. Da findet ihr übrigens auch eine Playliste bei Spotify mit meiner Auswahl mit nur Linkshänder*innen.
Schon komisch, auf was ich so alles komme, wenn ich nur ein Thema fürs Stift+Papier Treffen brauche und vor allem, auf was ich dann dank Internet alles stoße. Ich bin Rechtshänder und nach allem was ich jetzt gelesen habe, habe ich wohl trotzdem oder zusätzlich eine starke rechte Gehirnhälfte, denn denken tue ich hauptsächlich in Bildern. Wie ist das denn bei euch? Seid ihr Rechsthänder oder Linkshänder?
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