Was wäre wenn … Gedanken zur Digitalisierung

„Deutschland hat die Digitalisierung verschlafen.“ laut Tagesspiegel 2017, t-online 08.2020 – oder sogar unterdrückt laut Süddeutsche 11.2020. Und ja, das glaube ich leider auch. Und dann kam die Pandemie. Aber was hat jetzt die Pandemie mit Digitalisierung zu tun? Für mich eine ganze Menge!

Digitalisierung und Pandemie

Letztes Jahr kam die Pandemie nach Deutschland und wir mussten alle zuhause bleiben. Von jetzt auf gleich war Homeoffice und Distanzlernen (Homeschooling) angesagt und an allen Ecken und Enden fehlte es, vor allem an Internet und Endgeräten, aber auch an Konzepten und Wissen. Andererseits wiederum wurde ganz viel möglich gemacht. Ich war auch betroffen, denn ich hatte für Ende April 2020 eine Offline-Veranstaltung mit 50 Personen geplant. Nach ca. 2 Wochen war klar, dass das so nicht klappen wird. Also stand ich, wie ganz viele andere, vor der Frage: Online oder absagen? Ich entschied mich sofort für die Online-Variante (3. SoMeMaBC), habe aber auch den Vorteil, dass mir dank meines Informatik-Studiums Technik keine Angst macht. Und da haben wir schon einen Punkt, der mir häufig begegnet ist: Diese Angst bzw. der Respekt vor der Technik. Die Generation, die damit nicht aufgewachsen ist, die sich in ihrem Erwachsenenleben erst damit befassen konnte oder musste, hat noch mehr Respekt davor. Aber warum wird Informatik, der Umgang mit Computer und anderen Endgeräten und auch der Umgang mit Programmen nicht schon seit Jahren, wenn nicht sogar Jahrzehnten konsequenter in Schulen unterrichtet? Warum wird der Umgang mit technischen Geräten so „verteufelt“? Warum ist das Internet so schlimm?

Das gute Internet!

Gerade in der Pandemie erfahren immer mehr Menschen, dass man dank Internet Kontakt halten kann. Das sich Menschen dadurch zwar nicht umarmen können, aber sehen und reden können. Und es geht noch weiter: Teilhabe ist möglich, in Bereichen und für Menschen, für die es vielleicht sonst nicht so einfach wäre. Egal ob Theater oder Konzerte, egal ob politische Veranstaltungen oder sogar Weinproben, egal ob Konferenzen oder Kunstkurse, alles ist digital möglich. Ich kann bei einem Kunstkurs der Londoner Darwin Group teilnehmen, ich kann Freitag Abend bei einer Weinprobe bei z.B. Kloster Eberbach dabei sein und keiner muss danach noch fahren. Ich kann eine kulinarische Kreuzfahrt mit den Hofköchen machen und eine Woche lang jeden Abend etwas über andere Kulturen und die Welt erfahren und dabei sehr lecker essen. Ich kann mein Social Media Marketing Barcamp online statt finden lassen und Menschen aus ganz Deutschland die Möglichkeit geben dabei zu sein, ohne Anreise und Übernachtung, die evtl. den zeitliche und vielleicht auch finanziellen Rahmen sprengen. Ich kann an Workshops teilnehmen, zu denen ich es sonst nicht geschafft hätte (sei es räumlich oder zeitlich). Ich kann mich in der Kommunalpolitik engagieren und bei den Sitzungen usw. dabei sein ohne einen Babysitter zu brauchen oder abends noch irgendwohin zu müssen. Ich kann Stadtführungen online machen und mir neue Reiseziele vorher schon mal anschauen. Ich kann mich mit Menschen rund um den Globus verabreden und es ist (fast schon) normal sich per Video zu treffen.

Social Media zeigt in der Pandemie wieviel „Social“ im Internet drin stecken kann. Und vor allem ist die Hürde nicht so hoch. Ein Smartphone und ein Internet-Zugang reichen meist schon aus um bei Instagram, Facebook oder Youtube live zu gehen, einen Blog anzufangen und die eigenen Ideen mit der Welt zu teilen, bei Clubhaus mit zu diskutieren oder eben einfach die Großeltern, die nicht vor Ort leben, regelmäßig zumindest virtuell zu sehen. Klar gibt es immer noch (viel zu viele) Hass-Kommentare, aber je mehr Menschen online sind, desto weniger Beachtung bekommt diese Minderheit, die das Internet nur für ihre Hass-Tiraden nutzt. Und diese ganzen Möglichkeiten hat die Pandemie jetzt im Schnelldurch-/Vorlauf vermittelt und gezeigt. Und ich hoffe, dass es bleibt. Dass die Angst oder die Bedenken vor dem Internet jetzt kleiner geworden sind. Dass die Vorteile, die das Internet mit sich bringt, gesehen und genutzt werden.

Was wäre wenn …

… an allen Schulen und schon in Kitas der Umgang mit dem Internet gelehrt werden würden?
… alle mit Wissen über Bildrechte und Urheberrechte aufwachsen?
… wir die Vorteile des Internets auch weiterhin nutzen?
… alle Menschen dank dem Internet am politischen Leben teilhaben können?
… der Zugang zu Bildung wirklich für alle offen steht?
… ein mobiles Endgerät und auch ein Internetzugang allen Schüler:innen zur Verfügung steht und ihnen der Umgang damit beigebracht wird?
… sich der lokale Handel mehr mit Online Shopping und Liefer-Möglichkeiten befasst und dadurch mehr Menschen erreichen kann?
… die Online-Veranstaltungen bleiben auch wenn Offline-Veranstaltungen wieder möglich sind?

… Digitalisierung als große Chance gesehen und entsprechend voran getrieben wird?

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