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Was wäre wenn … Frauen mit Eis und Sichtbarkeit das Patriarchat abschaffen könnten?

Care-Arbeit/Frauen sichtbar machen – Was Eis zum Frühstück uns lehrt

Der Februar hat es in sich. Wir feiern den „Eis zum Frühstück”-Tag. Am 1. in den USA, am 18. dann international – ein Feiertag, der uns dazu bringen kann, Regeln zu hinterfragen, Konventionen zu brechen und einfach mal morgens das zu essen, worauf wir Lust haben. Klingt harmlos, oder? Aber seien wir ehrlich: Ein erwachsener Mensch, der sich morgens genüsslich eine Kugel Schokoladeneis gönnt, wird oft schief angeschaut – weil es „nicht vernünftig” ist.

Springen wir ein paar Wochen weiter zum 29. Februar: Equal Care Day. Ein Aktionstag, der auf ein anderes absurdes gesellschaftliches Phänomen hinweist – die ungleiche Verteilung von Care-Arbeit. Wie oft wird dieses wichtige Thema gewürdigt? Genau: nur alle vier Jahre. Als wäre es sonst nicht so wichtig. Als wäre Care-Arbeit genauso unsichtbar wie der 29. Februar selbst.

Was haben Eis zum Frühstück und Care-Arbeit gemeinsam?

Eis zum Frühstück und Care-Arbeit scheinen auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun zu haben. Doch beide zeigen uns, wie tief gesellschaftliche Erwartungen in uns verankert sind. Sie decken auf, wie uns beigebracht wird, was sich „gehört” und was nicht. Und sie machen deutlich, dass wir gewisse Dinge als „unvernünftig” oder „selbstverständlich” betrachten – ohne sie wirklich zu hinterfragen.

Warum Frauen sichtbar machen wichtig ist

Care-Arbeit wird meist von Frauen geleistet und ist sehr wichtig für unsere Gesellschaft – und doch bleibt sie oft unsichtbar. Wer kümmert sich um Kinder, Haushalt oder Pflege? Wer denkt daran, dass der Kühlschrank voll ist oder dass die Großeltern etwas zum Geburtstag bekommen? Die Antwort: Meistens Frauen. Und das still und leise – weil es als selbstverständlich gilt.

So selbstverständlich, dass wir einen Gedenktag brauchen, um daran zu erinnern, wie ungleich diese Arbeit verteilt ist. Und weil das Patriarchat es wirklich drauf hat, hat dieser Gedenktag einen der unauffälligsten Plätze im Kalender bekommen: den 29. Februar – also nur alle vier Jahre. Unsichtbare Arbeit bleibt nicht nur unterbezahlt und wenig gewürdigt, sondern auch schwer veränderbar. Denn wie willst du etwas wertschätzen oder reformieren, das du nicht einmal wahrnimmst? 

Wer bestimmt eigentlich, was normal ist? – Frühstücksnormen weltweit

Ein Blick über den Tellerrand zeigt: Das Konzept von „richtigem” Frühstück ist reine Erziehungssache. Frühstück ist nicht einfach nur eine Mahlzeit – es ist eine kulturelle Norm. Während in Deutschland Brötchen, Müsli und Kaffee dominieren, gibt es in anderen Ländern völlig andere Regeln:

  • Costa Rica: Gallo Pinto – Reis mit Bohnen, oft mit Ei und Kochbananen.
  • Japan: Miso-Suppe, Reis, Fisch und eingelegtes Gemüse.
  • Indien: Dosa oder Idli mit Sambar (Linsen-Curry).
  • USA: Pancakes mit Ahornsirup oder Cornflakes.
  • Türkei: Käse, Oliven, Tomaten, Brot und Honig.
  • Frankreich: Croissant oder Baguette mit Marmelade.
  • Schweden: Knäckebrot mit Kaviar oder Joghurt.

Alles akzeptierte Frühstücksvarianten – warum also nicht Eis?

Genau hier liegt die Parallele zur Care-Arbeit: Was als „normal” gilt, wird von gesellschaftlichen Erwartungen geprägt.

Sichtbarkeit ist Macht – Warum wir über Care-Arbeit sprechen müssen

Sichtbarkeit bedeutet Macht. Frauen leisten Tag für Tag Arbeit im Hintergrund – ob in Familien oder in sozialen Berufen –, die essenziell für unser Zusammenleben ist. Doch solange diese Arbeit unsichtbar bleibt, bleibt sie auch unterbewertet.

Frauen und die Care-Arbeit sichtbar zu machen bedeutet:

  • Die essenzielle Rolle von Frauen anzuerkennen.
  • Uns von der Vorstellung zu lösen, dass diese Arbeit selbstverständlich sei.
  • Einen gesellschaftlichen Wandel einzuleiten.

Und genau deshalb reicht es nicht aus, nur alle vier Jahre über Equal Care zu sprechen. Wir müssen es ständig tun – täglich und laut.

Zeit für eine kleine Revolution – mit einem Löffel in der Hand

Was wäre also, wenn wir den „Eis zum Frühstück”-Tag als Inspiration nehmen würden? Wenn wir regelmäßig hinterfragen würden, welche Regeln uns als „normal” verkauft werden?

  • Eis zum Frühstück? Klar! Weil wir selbst entscheiden dürfen, was Genuss bedeutet.
  • Care-Arbeit sichtbar machen? Ja! Denn sie ist keine Selbstverständlichkeit.
  • Equal Care Day nicht nur alle vier Jahre feiern? Definitiv! Wie wäre es mit jeden Tag?

Denn am Ende geht es nicht nur ums Eis. Es geht um Selbstbestimmung. Um die Frage: Wer entscheidet eigentlich darüber, was „vernünftig“ ist? Und um das Bewusstsein dafür, dass wir und die unsichtbare Care-Arbeit mehr verdienen als einen Feiertag alle vier Jahre.

Also: Löffel in die Hand – die Revolution beginnt beim Frühstück! 

Wie siehst du das? Hast du schon einmal Eis zum Frühstück gegessen? Und welche Ideen hast du dazu, wie wir Frauen und Care-Arbeit sichtbarer machen können?

P.S. Vielleicht findest du ja noch mehr Ideen für eine Revolution in meinem Beitrag zu Mikro Feminismus oder meinem Beitrag über den Film „Die Unbeugsamen“ und Frauen in der Politik.

P.P.S. Das ist natürlich nur ein Gedankenspiel. Ich weiß, dass täglich Eis zum Frühstück ungesund wäre, aber ab und zu? Und es geht hier ja nicht nur ums Eis, sondern um die (unsichtbare) Rolle der Frau im Patriarchat.