Inhaltsverzeichnis

Was wäre wenn … Fastnacht feministischer wäre?!

Übermorgen ist Altweiber-Fastnacht und die fünfte Jahreszeit hat mit der Straßen-Fastnacht ihren Höhepunkt. Genau der richtige Zeitpunkt für ein Gedankenspiel zu „Fastnacht und Feminismus“ bevor es richtig los geht.

Fastnacht ohne Sexismus: Eine Utopie der Vielfalt und Sichtbarkeit

Fastnacht, Karneval, Fasching – wie auch immer wir es nennen, diese Zeit ist ein Fest der Lebensfreude, Kreativität und Gemeinschaft. Doch wie so viele gesellschaftliche Traditionen ist auch die närrische Zeit nicht frei von Schattenseiten. Sexistische Kostüme, stereotype Rollenbilder und ein Fokus auf Äußerlichkeiten statt auf Spaß und Fantasie trüben oft die Freude. Aber was wäre, wenn wir Fastnacht neu denken könnten? Was wäre, wenn Fastnacht und Feminismus zusammen passen würden? Wenn wir eine Fastnacht ohne Sexismus feiern würden? Die alle Menschen willkommen heißt, in der Frauen sichtbar und stark sind, Männer auch mal als Prinzessinnen glänzen dürfen und Kinder sich nicht in enge Rollenkorsetts zwängen lassen müssen? Mach dich bereit für eine bunte, glitzernde Utopie voller Konfetti, Glitzerstaub und Möglichkeiten!

Eine Fastnacht der Vielfalt: Weg mit den Klischees!

Fastnacht ist die Zeit der Verkleidung, der Masken und des Rollenspiels. Doch warum greifen wir dabei so oft auf dieselben klischeehaften Rollen zurück? Sexy Hexe, verführerische Katze oder Meerjungfrau – diese Kostüme reduzieren Frauen auf ihr Äußeres. Gleichzeitig werden Männer oft in „starke“ Rollen gedrängt: Superhelden, Feuerwehrmann oder andere Uniformen. Und Kinder? Mädchen sollen süß und hübsch sein, Jungs mutig und wild. Und auch hier sind die Kostüme für Mädchen schon zu kurz und zu eng und sexualisiert.

In unserer utopischen Fastnacht gibt es keine Klischees mehr. Hier sind Kostüme Ausdruck von Kreativität und Persönlichkeit – unabhängig von Geschlecht oder gesellschaftlichen Erwartungen. Stell dir vor, du siehst eine Frau als mächtige Wikingerin, einen Mann als elegante Ballerina oder ein Kind als genderneutrale Fantasiefigur. Männer und Frauen tauschen munter die Rollen, weil es einfach Spaß macht – und plötzlich ist der Karnevalszug eine Parade der Möglichkeiten! Wie wäre es, wenn wir einen „Kostüm-Tag der Vielfalt“ einführen? Ein Tag, an dem jeder eingeladen ist, sich jenseits von Stereotypen zu zeigen und einfach das zu tragen, worauf er Lust hat. Oder einen Tag mit Geschlechter-Tausch bei den Kostümen und alle suchen sich ein Kostüm/Rolle des anderen Geschlechts aus? Ohne schräge Blicke. Ohne Kommentare. Nur gemeinsamer Spaß!

Kostüme als Statement: Mehr Glitzer, weniger Klischees

Fastnacht ist eine Zeit für Selbstausdruck – warum also nicht Kostüme nutzen, um starke Botschaften zu senden? Hier ein paar Ideen für inspirierende Verkleidungen:

  • Historische Heldinnen und Helden: Warum sich nicht mal als Frida Kahlo, Rosa Parks oder Ada Lovelace verkleiden – oder als Alan Turing, der die Informatik revolutionierte? Wer sagt, dass kluge Köpfe keine Karnevalsstars sein können?
  • Superheld*innen des Alltags: Statt auf generische Comicheld*innen zu setzen, könnten wir Berufe feiern, die oft unterschätzt werden. Eine Lehrerin mit Umhang? Eine Wissenschaftlerin mit Laserkanone? Ein Mann als Kita-Erzieher mit Superkräften?
  • Feministische Symbole: Wie wäre es mit Suffragetten, berühmten Aktivistinnen oder einer Gruppe, die das „We Can Do It!“-Plakat zum Leben erweckt? Oder warum nicht gleich als wandelnde Gender-Sternchen durch die Stadt ziehen?
  • Märchen mal anders: Statt die klassische Prinzessin zu sein, warum nicht als Königin mit Schwert? Oder ein Prinz mit funkelndem Tüllrock? Auch Drachen können majestätische Abendroben tragen!

Das gilt auch für Kinderkostüme. Sie müssen dringend von unnötigen Geschlechterklischees befreit werden! Warum gibt es für Mädchen nur Feen oder Prinzessinnen und für Jungs nur Feuerwehrmänner oder Cowboys? Ein Kind, das sich als Einhorn-Wikingerin oder Astronauten-Prinz verkleidet, könnte die Welt verändern – und dabei noch jede Menge Spaß haben.

Eine Utopie wird Realität: Wie können wir anfangen?

Natürlich bleibt eine utopische Fastnacht ohne Sexismus zunächst ein Gedankenspiel. Aber jede Veränderung beginnt mit kleinen Schritten! Hier einige konkrete Ideen:

  1. Bewusstsein schaffen: Sprich in deinem Umfeld über das Thema oder poste deine Gedanken dazu auf Social Media.
  2. Mutig sein: Verkleide dich, wie du es wirklich willst – und nicht, wie es von dir erwartet wird. Sei ein Vorbild für andere.
  3. Kreative Impulse geben: Organisiere einen Workshop für feministische Kostümideen oder starte eine Aktion für mehr Vielfalt im Karneval. Frag nach kreativen Kostüm-Ideen in deinem Umfeld.
  4. Vorbilder sein: Zeige Haltung – durch deine Worte, dein Verhalten und deine Kostümwahl.

Wenn jede*r einen kleinen Beitrag leistet, können wir gemeinsam Großes bewegen.

Fazit: Eine bunte Zukunft voller Möglichkeiten

Fastnacht ohne Sexismus mag wie eine ferne Utopie klingen – aber sie ist möglich! Es liegt an uns allen, Traditionen neu zu denken und sie so zu gestalten, dass sie alle Menschen willkommen heißen. Eine Fastnacht voller Kreativität, Respekt und echter Gleichberechtigung könnte nicht nur Frauen stärken, sondern auch das Fest selbst bereichern.

Lasst uns also gemeinsam träumen – von einer närrischen Zeit ohne Klischees, aber mit jeder Menge Konfetti, Glitzer und Spaß! Und wer weiß? Vielleicht wird aus dieser Vision schon bald Realität.

Helau und Alaaf! 

P.S. Das gilt natürlich auch für Rassismus. Der ist in der fünften Jahreszeit genauso überflüssig wie Sexismus!

Gif mit dem Schriftzug "Helau" und Konfetti und den Farben gelb, rot, blau und grün.
Gif mit blauem Faschings-Hut, runder Hut mit bunten Punkten und eine Blume am Rand
Gif mit einer roten Kugel, die eine Clownsnase darstellt.

P.P.S. Wenn du dich auch sonst im Jahr für Feminismus einsetzen willst, schau dir gerne meine Tipps zu Mikro-Feminismus an.