52 weeks of music – Mr. Brightside von The Killers

Jede Woche gibt es hier ein neues Lied, von mir ausgesucht und von meinem Schatz in einem Gastbeitrag beschrieben/besprochen. Daraus entstehen dann 52 Weeks of Music. Die gesamte Playlist gibt es schon auf Spotify (52 weeks of music). Alle Beiträge hier im Blog findet ihr unter 52weeksofmusic.

Woche 11: The Killers, Mr. Brightside

Mr. Brightside bei Spotify

Cause I’m Mr Brightside

Lieber Killers,

Ihr seid großartig. Gibt’s was Neues?

Die amerikanische Band „The Killers“ gilt gemeinhin und nicht zu Unrecht als eine der besten Bands des 21. Jahrhunderts. Die Killers gut zu finden ist also ungefähr so originell wie zu behaupten, die Beatles wären irgendwie wichtig für die Entwicklung der Musik ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewesen. Geschenkt!

Ein echtes Geschenk ist jedenfalls ihr erster Hit aus dem Jahr 2003. Über die Hintergründe des Songs hat die Huffington Post einen (lesenswerten) Beitrag geschrieben: The History of ‚Mr. Brightside‘ by The Killers, 10 Years later. So viel zur Frage, ob der Song Mainstream ist oder nicht. Spätestens seit dem Beitrag wissen wir, dass „Mr. Brightside“ der erste Song überhaupt war, den die Band geschrieben hat. Beeindruckend, aber diese Tatsache wirft ein Problem auf: Was machst Du als Band, wenn gleich Deine erste Nummer so ein Kracher ist?

Denn der Song ist so gut, dass selbst das Demo mit seiner nicht wegproduzierten Rotzigkeit (die Gitarren am Anfang!) schon richtig klasse ist – vielleicht sogar noch besser als die Album-Version. Oder vom anderen Ende des Spektrums her kommend: Diesem Song schadet noch nicht mal ein Remix von Jacques Lu Cont, der in dem Til Schweiger*-Film „Keinohrhasen“ verwendet wird. Auch hier kann man ernsthaft darüber nachdenken, ob diese Version nicht den kühlen Vocals und der ebenso frostigen Analyse von Eifersucht und Untreue noch mehr entspricht als die gitarrenlästige Originalversion.

Jealousy, turning saints into the sea
Swimming through sick lullabies
Choking on your alibis

Mit solchen Zeilen harmonieren die unterkühlten Electro Beats ganz ausgezeichnet. Oder doch besser mit der warm-rauchigen Stimme, leicht torfig mit kehligem Unterton, von Amy McDonald, die ihre Reverenz live im Glasgow Barrowland Ballboom fast akustisch erweist.

Ach, Coverversionen. Von „Mr. Brightside“ gibt es unzählige, natürlich auch die unvermeidliche Saiteninstrumental-Variante, die nicht mehr wegzudenken Glee-Club-Uptempo-Nummer oder die Kurzfassung für den Ballett-Unterricht für die Einheit „Battements Glissées“. Und die BigBand-Fassung und die noch rockigere und die Klingelton-Dudelversion und und und.

Zurück zur Frage, was Du als Künstler machst, wenn Deine erste Nummer der Knaller ist. Erstmal weiter, denke ich. Und die neuen Sachen von den Killers sind auch gut. Meistens jedenfalls, die letzte Single Peace of mind finde ich textlich eher so làlà:

Peace of mind

is easy to find.

Und das von den Meistern, deren erster Text sich mit allen Facetten menschlichen Empfindens bei tatsächlicher oder – schlimmer – eingebildeter Untreue, sprich: Eifersucht, so detailgetreu beschäftigt. Hmnaja.

Den Mördertitel zum Thema Eifersucht haben übrigens nicht die Killers geschrieben und vertont, sondern die Pet ShopBoys: Jealousy von den PSB ist nicht zu toppen. Zur Fallhöhe: Das Zitat, das Neil Tennant voranstellt, ist aus Shakespeares Othello. Und der kannte sich aus mit Eifersucht.

Not poppy nor mandragora
Nor all the drowsy syrups of the world,
Shall ever medicine thee to that sweet sleep
Which thou owedst yesterday.

Text von Mr. Brightside zum Nachlesen

* Schweiger, Til: Regie-/Schauspiel-/Drehbuchautoren- und Produzententalent aus Freiburg im Breisgau, bereits erwähnt in den Blogposts zu Go solo und Fliegen.

Nimm mich mit zu Pinterest:

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Warenkorb
Scroll to Top